Basics: Theorie

Nachhaltigkeit – Definition

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Nachhaltigkeit hat viele Definitionen. Die wohl bekannteste ist die sogenannte Brundtland Definition: „Dauerhafte (nachhaltige) Entwicklung ist Entwicklung, die die Bedürfnisse der Gegenwart befriedigt, ohne zu riskieren, dass künftige Generationen ihre eigenen Bedürfnisse nicht befriedigen können [Übers. d. Verf.]“1. Wie bitte was? Hier zwei Beispiele:

1. Ben’s Drachensaft

Ökologie: Damit Ben’s Drachensaft möglichst schonend für die Umwelt ist, wird der Saft aus lokalen Früchten hergestellt, die nicht schön genug für den Supermarkt sind und die Transportwege werden kurz gehalten. Außerdem hat Ben sich für eine leichte Mehrwegflasche entschieden. In der Herstellung werden die Reste aus den Saftpressen weiter zu leckeren Fruchtriegeln verarbeitet.

Soziales: Die Mitarbeitenden von Ben’s Drachensaft werden fair entlohnt und bekommen Zusatzleistungen. Mitarbeitende mit Behinderungen werden aktiv integriert und die Arbeitszeitmodelle werden auf die Bedürfnisse der Mitarbeitenden angepasst.

Ökonomie: Der Drachensaft läuft nicht so gut wie erwartet. Deshalb wird in Marktforschung investiert. Hierbei wird herausgearbeitet, dass Kunden sich Säfte ohne Hitzebehandlung wünschen. Nach ausgiebiger Planung und dem Hinzuziehen von Investoren wird eine Anlage für rohe Säfte gekauft, um wirtschaftsfähig zu bleiben. Der rohe Drachensaft wird ein riesengroßer Erfolg! So kann Ben weiter seine Mitarbeitenden bezahlen.

2. Ben’s Drachenholzschuhe

Ökologie: Ben’s Holzschuhe werden aus nachhaltigem Holz aus verantwortungsvoller Forstwirtschaft hergestellt. Um noch nachhaltiger zu werden, benutzt er Holzabschnitte aus der Bauindustrie, die so nicht weiterverwendet werden können. Die Holzschuhe werden in einer Kartonschachtel verschickt und sollen lange halten. Soziales: Ben schnitzt seine Holzschuhe aber nicht allein. Seine Mitarbeitenden werden fair bezahlt und ihre Arbeitszeiten passen sich an ihre Bedürfnisse an. Ökonomie: Leider finden viele Kunden die Holzschuhe zu ungemütlich, deshalb passt Ben die Holzschuhe so an, dass das Fußbett gemütlicher wird.

Nachhaltigkeitskonzepte

Weit verbreitet sind sogenannte Nachhaltigkeitskonzepte – Gemeinsam haben sie meist die drei Komponenten: Ökologie, Ökonomie und Soziales. Was bedeuten diese drei Komponenten?

Umweltverträglichkeit (Ökologie):

  • Reduktion von Umweltauswirkungen, einschließlich Treibhausgasemissionen, Abfall und Wasserverbrauch
  • Schutz von Ökosystemen und ihrer Artenvielfalt
  • Nutzung nachhaltiger landwirtschaftlicher Praktiken und Ressourcenmanagement

Soziale Nachhaltigkeit:

  • Sicherung von sozialer Gerechtigkeit, Chancengleichheit und Menschenrechten; Förderung von fairen Arbeitsbedingungen, einschließlich angemessener Löhne und Arbeitszeitregelungen
  • Beteiligung der Gemeinschaft und Berücksichtigung lokaler Bedürfnisse und Interessen
  • Förderung von Bildung, Gesundheitsversorgung und sozialer Integration

Wirtschaftliche Nachhaltigkeit (Ökonomie):

  • Langfristige Wirtschaftsplanung und -strategien, die ökonomische Stabilität gewährleisten
  • Diversifizierte Wirtschaft mit Möglichkeiten für nachhaltiges Wachstum und Innovation
  • Verantwortungsvolle finanzielle und wirtschaftliche Entscheidungen

Die drei Dimensionen werden je nach Konzept unterschiedlich gewichtet. Es handelt sich um unterschiedliche wissenschaftliche und philosophische Ansätze, die auch ihre Berechtigung haben.

Nachhaltigkeit und der elbpackguide

Wir wählen den Ansatz der starken Nachhaltigkeit, bei der Naturkapital nicht substituierbar ist. Ökologie hat die höchste Priorität, um langfristige Entwicklung zu sichern. Wir sagen nicht, dass alles auf Anhieb perfekt sein muss, sondern dass wir Nachhaltigkeit erst einmal ganz ungefiltert angehen und schauen, was das Beste wäre, und dann überlegen, wie wir möglichst nah ans Optimum kommen können. Für gute Ideen brauchen wir Offenheit, um Veränderungen zu schaffen. Wir möchten eine hoffnungsvolle Zukunftsvision zeigen, an der wir uns alle beteiligen können. So können wir mehr gemeinsam erreichen und Neues möglich machen, wie das Vereinfachen von Verpackungen, das Hinzufügen besserer Entsorgungshinweise, das Schaffen neuer Recyclingpfade und teilweise sogar das vollständige Verzichten auf Verpackungen. Doch das schaffen wir nur gemeinsam!

Quelle:
1 United Nations General Assembly. (1987). Report of the world commission on environment and development: Our common future. United Nations General Assembly, Development and International Co-operation: Environment. Oslo, Norway (eigene Übersetzung); Text im Original: „Sustainable development is development that meets the needs of the present without compromising the ability of future generations to meet their own needs.“